Empathie und digitale Medien – Simon Pfeffel
In Simon Pfeffels Performances waren zufällige Passant:innen und deren Neugier, Offenheit und Empathie der Schlüssel zur künstlerischen Produktion: Erst durch ihre Mithilfe konnten viele der insgesamt 12 Performances zum Leben erweckt werden. Das Scheitern war folglich stets in die Handlungen eingeschrieben und gleichzeitig der irritierende und Neugier weckende Motor, der die Passant:innen zur Teilnahme verlockte.
Simon Pfeffel ist seit fast zwei Jahrzehnten praktizierenderPerformance-Künstler überwiegend in städtischen Räumenweltweit und derzeit in Kunstgeschichte promovierenderExperte handlungsbasierter Kunstwerke im Verhältnis zurumliegenden Architektur.In seinem für September 2023 geplanten umfassendenPerformance-Projekt wird Pfeffel das Verhältnis von Empathieund Rezeption sowohl im Stadtraum Stuttgart, Karlsruhe undPforzheim als auch im digitalen Raum mithilfe von insgesamt 16aufeinanderfolgenden Performances an drei Wochenendenuntersuchen.An diesen drei Wochenenden sollen Samstags oder Sonntagsjeweils mindestens vier Performances direkt aufeinanderfolgendgezeigt und deren Rezeption mithilfe der Reaktionen in sozialenNetzwerken dokumentiert und in den an das Projekt anschließen-den Podiumsdiskussionen in Zusammenarbeit mit Expert:innen ver-schiedener Disziplinen analysiert und bewertet werden. Die Dichteder verschiedenen, direkt aufeinanderfolgenden Performances soll zueiner intensivierten Wahrnehmung der zeitgenössischen Kunstpraxis,die wiederum zu erhöhten Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerkenführen soll. Wie in früheren von Pfeffels Performances sind auch diefür YouTransfer geplanten Handlungen so angelegt, dass sie nurmithilfe von Passanten und folglich im gemeinsamen Dialog zurealisieren sind. Diese Dialoge sollen im Rahmen des ProjektthemasEmpathie und digitale Medien nicht Selbstzweck, sondern Mittel zurAnalyse der digitalen Reaktionen auf zeitgenössische Performance-kunst in öffentlichen Stadträumen sein.