Programm
2023 / 24

Auftakt 2023 – Der öffentliche Raum verändert dich!

Unter den Themengebieten [KI und der öffentliche Raum], [Empathie und digitale Medien] und [Daten und der öffentliche Raum] wurden von August bis Anfang Oktober 2023 drei unterschiedliche, aufeinander aufbauende künstlerische Projekte zum Themenschwerpunkt digitaler und analoger Stadtraum realisiert. Unter der künstlerischen Leitung von Daniel Beerstecher, Marie Lienhard und Simon Pfeffel entstanden Performances und Interventionen, in denen der öffentliche Raum sowohl vor Ort mit eindrücklichen Bildern als auch digital u. a. mit Live-Streams der laufenden Projekte zum Schauplatz von künstlerischen Handlungen wurden, in denen Passant:innen und eingeladene Zuschauer:innen zur aktiven Teilnahme eingeladen wurden. 

Die mehrere Monate andauernde Performance von Daniel Beerstecher lud zufällige anwesende und gezielte Besucher:innen durch das irritierende Bild eines extrem entschleunigten Wanderers zur Selbstreflexion des eigenen Alltags ein: Entgegen der subjektiven Wahrnehmung eines sich zunehmend beschleunigenden Lebens sollten sich die Teilnehmenden durch das Zusehen sowie in der aktiven Begleitung des Künstlers und der damit einhergehenden Selbsterfahrung individuell in absoluter Entschleunigung erleben.

Marie Lienhards Intervention ]HERTZ_BEATZ[ ließ den Herzschlag von Performer:innen und Passant:innen sowohl im städtischen Raum als auch im digitalen hörbar werden. Dabei überlagerten sich jeweils zwei unterschiedliche Herzschläge und führten auf diese Weise zu etwas Neuem: dem lebendigen, unmittelbaren und ungemein privaten Takt fremder Herzen.

In Simon Pfeffels Performances waren zufällige Passant:innen und deren Neugier, Offenheit und Empathie der Schlüssel zur künstlerischen Produktion: Erst durch ihre Mithilfe konnten viele der insgesamt 12 Performances zum Leben erweckt werden. Das Scheitern war folglich stets in die Handlungen eingeschrieben und gleichzeitig der irritierende und Neugier weckende Motor, der die Passant:innen zur Teilnahme verlockte.

KI und Daten im öffentlichen Raum
Daten und der öffentliche Raum
Empathie und der öffentliche Raum

Vertiefung 2024 – Der öffentliche Raum im Kontext digitaler Transformation

Der öffentliche Raum kann nicht mehr ohne den digitalen Raum gedacht werden. Wo wir uns auch bewegen, werden Daten erzeugt, lernende KI-Systeme trainiert, Sensoren verknüpft und digitale Bewertungen als Grundlage für Sichtbarkeit und Popularität verwendet. Die grundlegenden gesellschaftlichen Funktionen des öffentlichen Raums, wie Austausch, Repräsentation, Orientierung sowie Identifikation werden zunehmend in digitalen Räumen erfüllt. Zwar spielt der analoge Raum, wie der urbane, immer noch eine wesentliche Rolle, doch die Impulse, wodurch die Gesellschaft und der Mensch verändert werden, entstehen heute mehr denn je durch digitale Entwicklungen. Bald gibt es hier die neuen künstlerischen Forschungsprojekte für das Jahr 2024 zu sehen.

 

ORIENTATION MATTERS – Ausstellung im Kunstverein Wagenhalle 2023

Die Welt verändert sich rasant – Artensterben, Pandemien und kriegerische Auseinandersetzungen fordern fest geglaubte Systeme heraus. Die multimediale Ausstellung “ORIENTATION MATTERS” zeigt vier individuelle künstlerische Positionen im Feld der Strukturforschung. Im Vordergrund steht die Ästhetik von Strukturen, welche die Künstler:innen in Natur, Physik, Architektur und Wirtschaft wahrnehmen.

Titel: ORIENTATION MATTERS

Untertitel: Die natürliche Unordnung der Dinge

Künstler:innen: Benjamin Bronni, Clair Boetschi, Eva Wohlleben, Philipp Röhe Hansen Schlichting

Ort: Projektraum vom Kunstverein Wagenhalle

Eröffnung: Freitag, 06.10.23 um 18:00 Uhr mit einer Einführung von Sara Dahme

Freitag, Samstag und Sonntag (7.10 – 22.10.2023) jeweils 10 – 18 Uhr und nach Vereinbarung.

Die Ausstellung wird gefördert von der Stadt Stuttgart, der Mahle Stiftung, der LBBW Stiftung, Kunstverein Wagenhalle und dem Schweizerischen Generalkonsulat in Stuttgart. Sponsoren sind Rittersport und Ringoplast.