Orientation Matters

Kunst als Ort des Diskurses und der Begegnung

im Kunstverein Wagenhalle

Die Ausstellung „ORIENTATION MATTERS – Die natürliche Unordnung der Dinge“ war ein voller Erfolg und hat neue Maßstäbe für die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft gesetzt. Vom 6. bis 22. Oktober 2023 wurden die Werke der Künstler:innen Benjamin Bronni, Clair Bötschi, Eva Wohlleben und Philipp Röhe Hansen Schlichting im Projektraum des Kunstvereins Wagenhalle präsentiert. Über 1200 Besucher:innen erlebten eine Ausstellung, die mit innovativer Ausstellungsarchitektur, transdisziplinären Ansätzen und einem reichen Rahmenprogramm begeisterte.

Nachhaltige Ausstellungsarchitektur als künstlerisches Statement
Die architekturlastige Halle wurde mit einem ungewöhnlichen Konzept neu interpretiert: orangefarbene Bäckerkisten, bereitgestellt von Ringo-Plast, dienten als flexible Ausstellungselemente. Diese Lösung verband ästhetische Innovation mit ökologischer Verantwortung, indem die Kisten nach der Ausstellung in den Recyclingkreislauf zurückgeführt wurden. Das Zusammenspiel von Raum, Architektur und Kunst war einzigartig und trug wesentlich zur Atmosphäre der Ausstellung bei.

Künstlerische Positionen und Dialoge
Die Werke der vier Künstler:innen beschäftigten sich mit Prozessen bildgebender Verfahren, ökonomischen Strukturen und ästhetischen Grundfragen. Die Bandbreite reichte von Clair Bötschis spielerischer Auseinandersetzung mit Finanzplänen als künstlerischem Material über Benjamin Bronnis KI-unterstützte Malerei bis hin zu Eva Wohllebens geometrischen Rauminstallationen und Philipp Röhe Hansen Schlichtings Untersuchung hexagonaler Strukturen in Natur und Kultur. Durch die bewusste Anordnung der Arbeiten entstand ein inspirierender Dialog zwischen den Positionen, der Besucher:innen zur Reflexion einlud.

Rahmenprogramm: Kunst trifft Wissenschaft und Gesellschaft
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm ergänzte die Ausstellung und schlug Brücken zu anderen Disziplinen. Höhepunkte waren unter anderem:

  • Strukturgespräch über Förderstrukturen in Kultur und Landwirtschaft: Mit Beiträgen von Clair Bötschi, Prof. Dr. Mathias Binswanger und Lukas Hartenberg wurde die Parallele zwischen Kultur- und Landwirtschaftsförderung beleuchtet.
  • Workshop „Experimentelle Geometrie“: Eva Wohlleben lud Teilnehmer ein, geometrische Strukturen praktisch zu erforschen und eine große Außenskulptur zu entwickeln.
  • HTB Session Konzert: Die Band schuf einen immersiven Klangraum, der die Ausstellung mit musikalischer Improvisation und visuellen Effekten bereicherte.

Ein Ort für Diskurs und Innovation
Die Ausstellung war weit mehr als eine klassische Kunstpräsentation: Sie schuf einen Raum für interdisziplinären Austausch und adressierte aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Themen wie Nachhaltigkeit, Strukturwandel und die Rolle der Kunst in einer dynamischen Welt wurden auf innovative Weise künstlerisch erfahrbar gemacht.

Ein großer Dank gilt allen Partner und Förder, darunter der Stadt Stuttgart, der MAHLE Stiftung, der LBBW-Stiftung, Alfred Ritter GmbH & Co. KG und Ringo-Plast. Ihr Engagement hat die Realisierung dieses wegweisenden Projekts möglich gemacht.

Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft Projekte zu fördern, die Kunst als transformative Kraft in der Gesellschaft stärken.

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